Vorbereitungen

Bevor der Road Trip starten kann, muss das ganze erstmal gründlich geplant werden. Es ist ja leider noch nicht so, dass man sich einfach in sein Elektroauto setzt und losfährt. Damit würde man ziemlich schnell irgendwo ohne Strom stehen bleiben. Nicht nur die Strecke muss geplant werden, auch die Dinge die man mitnehmen muss müssen überlegt werden.

Für das Laden muss erstmal herausgefunden werden:

  • Wo kann ich laden?
  • Wie kann ich die Ladestation aktivieren?
  • Brauche ich ein bestimmtes Kabel/einen bestimmten Adapter um dort laden zu können?
  • Mit wie viel Leistung kann ich mein Auto dort laden?
  • Wo gibt es im Notfall eine alternative Ladestation?

Mit dem Roaming Karten von PlugSurfing und NewMotion ist man für den Notfall auf jeden Fall einmal gut gerüstet. Meist sind diese aber etwas teurer, da sie nur Roaming Partner sind. Es ist also eigentlich immer günstiger, wenn man direkt mit dem Ladestationsbetreiber einen Vertrag abschließt. Und manche Ladestationen eines Betreibers sind nicht Teil eines Roamingnetzwerks.

So habe ich die Ladekarten von Grønn Kontakt, Fortum Charge&Drive und CLEVER bestellt. Außerdem habe ich Accounts (oder hatte bereits Accounts) für intercharge, Z.E. Pass, Bilkraft, GoCharge, Virta, eCharge und inCharge. Bei Grønn Kontakt und Fortum Charge&Drive kann man die Ladestationen auch über die App aktivieren (aber nicht alle, wie ich später herausgefunden habe!).

Ladekarten für die Reise

Als Ladekabel habe ich ein Typ2-22kW (3-phasige 32A) Kabel mit. Zusätzlich habe ich einen NRGkick 22kW dabei. Für diesen habe ich auch einige Adapter dabei, um an vielen Steckdosen laden zu können.

Folgende Ladestationsverzeichnisse habe ich benutzt um meine Reise zu planen:

  • goingelectric.de (Österreich, Deutschland, Dänemark, Schweden)
  • uppladdning.nu (Dänemark, Schweden, Finnland, Norwegen)
  • plugshare.com (Schweden, Norwegen)
  • chargemap.com (Deutschland, Dänemark, Schweden)
  • plugsurfing.com (Alle Länder)
  • my.newmotion.com (Alle Länder)
  • map.chargedrive.com (Norwegen, Schweden, Finnland)
  • gronnkontakt.no (Norwegen)
  • clever.dk (Dänemark, Schweden)

Für die Planung waren diese Seiten sehr hilfreich, wenn ich genauere Details benötigt habe, habe ich mich dann noch zusätzlich auf den Webseiten der Ladestationsbetreiber informiert.

Das Ergebnis dieser Planung war eine Excel-Datei, welche die gesamte Strecke umfasste. Die Strecke war von Ladestation zu Ladestation geplant. Diese Liste enthielt etwa 130 Ladestationen (+ alternative Ladestationen). Die Abstände zwischen den Ladestationen waren meist 70-100 km. Wobei man sich nach den Ladestationen richten muss. Wenn jetzt eine Ladestation 30 km nach einer anderen ist, danach aber 100 km keine mehr, kann man entweder bei der zweiteren Länger stehen und laden oder bei beiden kürzer. Ich habe mich meist dafür entschieden bei beiden kürzer zu stehen, weil wenn ich die erste auslasse um bei der zweiten zu laden, habe ich dann ein Problem sollte diese nicht funktionieren.

Mit den kurzen Abständen kann auch immer die optimale Ladegeschwindigkeit ausgenutzt werden. Wenn der Akku weit entladen ist dauert es länger, aber auch wenn der Akku schon voll ist, geht das Laden wieder langsamer. So habe ich geplant bis circa 90% zu laden, außer es ist notwendig weiter zu laden, da die Strecke sehr lang ist.

Alle geplanten Ladestationen sind in der folgenden Karte zu sehen:

Da auch norwegischen Straßen teilweise Mautpflicht besteht und Elektroautos keine Maut bezahlen müssen, habe ich mich dafür entscheiden einen Autopass Vertrag zu erstellen (Es kann auch ohne Vertrag funktionieren, war mir aber zu unsicher). Das war keine so einfache Übung, da die Mautbetreiber nur ein paar Postleitzahlen aus Österreich für die Registrierung freigeschalten haben. Die Reaktion auf E-Mails, um meine Postleitzahl in ihre Datenbank aufzunehmen, war leider bei vielen nicht vorhanden. Nach langer Suche (es gibt immerhin 29 Mautbetreiber) habe ich einen gefunden, wo der Kundenservice reagiert hat! Diese war Fjellinjen AS, auf deren Webseite gibt es auch ein Formular (in Englisch!), um einen „Ausnahme“ Vertrag für Elektroautos zu erstellen. Um den Vertrag abzuschließen, habe ich dem Kundenservice einen Scan des Zulassungsscheines gesendet und diese haben den Vertrag erstellt. Um das Ganze dann verwenden zu können, muss auch eine Kreditkarte hinterlegt werden, da nicht alle Straßen mautbefreit sind. Außerdem muss man einen Einsatz von 200 NOK (ca. 20€) für den Autopass Chip auslegen. Beim Rücksenden des Chips erhält man den Betrag wieder zurück. Dieser Chip muss dann im Auto montiert werden. Sollte dieser aber nicht rechtzeitig vor dem Urlaub ankommen, so ist das auch kein Problem. Da bereits ein Vertrag besteht, wird das dann anhand des Kennzeichens dem entsprechenden Vertrag zugeordnet und es muss nichts bezahlt werden.

Mit diesem Autopass Chip kann auch (sofern man es benötigt) z.B.: die Øresundsbroen (Öresundbrücke zwischen Dänemark und Schweden) oder auch die Fähre Puttgarden – Rødby (zwischen Deutschland und Dänemark) bezahlt werden.